Found in Bavaria

Radierung


Die ersten Radierungen entstanden um das Jahr 1500 in Europa und
heute, nachdem mehr als 500 Jahre vergangen sind, hat sich der
Herstellungsprozess kaum verändert.
Bei der Ätzradierung wird zunächst eine säurebeständige Schicht auf die
Kupferplatte aufgetragen. Alle Motive werden sorgfältig spiegelverkehrt in
die säurebeständige Schicht der Platte eingeritzt. Hierzu werden
Radiernadeln mit einer speziell gehärteten Spitze, Rouletten und
Mouletten verwendet.

Anschließend wird die Kupferplatte in ein Säurebad gelegt, bei dem die
Säure das Metall an den eingeritzten Stellen ätzt.
Da je nach Zeitdauer der Säureeinwirkung im Bad die Linien stärker oder
schwächer werden, ist dies eine sehr feinfühlige Arbeit. Der hell-dunkel
Kontrast im Bild hängt also von der Dauer des Säurebads ab.
Nachdem Druckfarbe auf die Oberfläche der Kupferplatte aufgetragen und
überschüssige Farbe mit der Hand abgewischt wurde, wird die Druckplatte
auf das Papier gelegt und durch die Druckmaschine gezogen. Dabei wird
ein Gewicht von ca. 15 Tonnen auf die Kupferplatte ausgeübt und jedes
Bild wird einzeln gedruckt.

Der gesamte Herstellungsprozess der Radierung wird per Hand
vorgenommen und für das Gelingen einer schönen Radierung werden
langjährige Erfahrung und eine große Geschicklichkeit des Künstlers
gefordert.